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Beunruhigender neuer Einbruchstrend

Mit Küchengerät verschaffen sich Einbrecher Zugang in Häuser und Wohnungen – Polizei in Hannover verzeichnet schon 22 Taten

Einbrecherbanden in der niedersächsischen Landeshauptstadt und in deren Umland sind derzeit mit einer neuen Methode unterwegs, um an ihre Beute zu gelangen. Auf diese Entwicklung macht die Polizeidirektion Hannover aufmerksam.

„Auch wir haben hier schon solche Einbruchsspuren gesehen, doch aus dem Mühlenkreis liegen noch keine genauen Zahlen vor“ bestätigt SichTel Geschäftsführer Andreas Döpking diese Meldung: Mit einem handelsüblichen Flambierbrenner brennen die Einbrecher ein Loch in die Kunststoffrahmen der Fenster oder der Terrassentüren. Anschließend schieben sie einen zurechtgebogenen Drahtbügel durch das Loch und öffnen damit den nicht abschließbaren Griff des Fensters.

Schnell und lautlos: Mit einem Flambierbrenner öffnen Einbrecher derzeit Kunststofffenster.

22 Fälle registrierte die Polizei im Zeitraum zwischen Juli und September im Stadtgebiet Hannover. Es dauert nur wenige Sekunden, bis die Flamme sich ihren Weg durch den Kunststoffrahmen gebahnt hat. „Sehr beunruhigend ist zudem, dass die Täter gerne nachts kommen, wenn die Opfer gerade schlafen“, sagt Döpking,  „niemand ist wirklich sicher, es sei denn, er trifft gewisse Vorkehrungen für sein Haus oder seine Wohnung“

Nach Einschätzung des Präventionsexperten der Polizei Hannover gehen die Einbrecher zudem immer dreister vor. Galt in der Vergangenheit noch die Maxime, dass die Täter von ihrem Vorhaben ablassen, wenn es ihnen zu lange dauert, in ein Haus oder eine Wohnung einzusteigen, haben die Verbrecher heute offenbar die Ruhe weg.

„Sie agieren nach dem Motto: Wenn ich schon einmal da bin, dann bringe ich es auch zu Ende, egal wie lange es dauert“, sagt Michael Fritsch vom Dezernat für Technische Prävention.

Scheitern sie mit einer Einbruchsmethode, probieren sie die nächste aus, so lange, bis sie sich Zugang zu dem Objekt verschafft haben. „Da ist momentan ganz offensichtlich eine andere Tätergeneration unterwegs“, sagt er.

Trotzdem gelingt es der Polizei regelmäßig, Einbrecher dingfest zu machen. Erst kürzlich konnte eine, in Hannover ansässige, aber landesweit agierende Einbrecherbande, festgenommen werden. Ihr Werkzeug war allerdings nicht der Flambierbrenner, sondern ein Bohrer. Sie bohrten damit Löcher in die Kunststoffrahmen der Fenster. Dann kam ein gebogener Draht zum Einsatz und die Täter waren in den Wohnungen. „Es gibt mittlerweile sogar spezielle Werkzeuge für diese Begehungsweise offen zu kaufen, und Video-Anleitungen finden Sie bei YouTube.“ so Döpking, „Das verstärkt den Handlungsbedarf natürlich zudem“.

Da die Polizei jedoch nicht alle Einbrüche verhindern kann, sind die Hauseigentümer selbst gefragt. Der aufmerksame Nachbar, der Verdächtiges meldet, ist sehr wichtig. Darüber hinaus muss ein jeder sein Haus eigenständig absichern. Die Palette reicht vom Eindruck eines bewohnten Hauses bis hin zur technischen Sicherung.

Abhilfe gegen Einbrüche mit Brenner oder Bohrer können unter anderem Fenster und Terrassentüren mit abschließbaren Griffen schaffen. „Ein Griff mit Druckknopf ist keine ausreichende Sicherung – den bekommen die Täter mit einem zweiten Drahtbügel trotzdem auf“, bestätigt auch Andreas Döpking. Die Griffe und die Fenster selbst sollten zudem aktuelle Normen erfüllen, da sind sich die Experten einig.

Wie Sie sich als Wohnungs-/ Hausbewohner vor Einbrechern schützen können erklärt Ihnen unser Expertenteam, bei Ihrem Besuch in unserem Ladengeschäft oder bei einem kostenlosen Beratungstermin bei Ihnen vor Ort.